Zweiter Spieltag, zweiter Sieg. Lichtenberg 47 startet mit weißer Weste in die neue Oberligaspielzeit 25/26. Bei der völlig neu formierten Truppe von Regionalligaabsteiger FC Viktoria gewann die Elf aus dem „Zoschke“ am 2. Spieltag mit 3:1 (2:1) und hätte das Ganze sogar deutlicher gestalten können.
Die Gäste übernahmen von Beginn an das Kommando und konnten sich schon früh belohnen. Rückkehrer Christian Gawe, toll bedient von Hannes Graf, hämmerte die Kugel zum 0:1 (3.) in die Maschen.
Auch akustisch übernahmen die 47er in Lichterfelde deutlich die Oberhand. Von den 322 Zuschauern kamen gefühlt rund 200 aus Lichtenberg. Schade, dass das kein Pokalspiel war. Dann wären die Einnahmen wenigstens geteilt worden …

Der Blick gen Himmel! Christian Gawe bejubelt den Führungstreffer für Lichtenberg 47. Foto: Mike Menzel
Ohlow entdeckt seinen Torhunger
Als dann in der nachfolgenden Druckphase Richard Ohlow seinen Torhunger entdeckte, roch es nach einem Kantersieg. In der siebten Minute verpasste er das Ziel knapp (7.), wenig später war er bei einer Großchance zu uneigennützig und wollte die Kugel durchstecken (13.), anstatt selbst drauf zu zimmern. Ein Angreifer mit Stürmerblut hätte da egoistischer reagiert. So aber kam aber ein himmelblaues Bein dazwischen und die Chance verpuffte.
Dafür hielt sich der 32-Jährige wenige Uhrzeigerumdrehungen später schadlos. Schön aus dem Rückraum reingehämmert (16.). Warum einfach, wenn es umständlich geht? Eine Vorlage gegen Makkabi, nun selber getroffen. Kommt Lichtenbergs neuer Scorer-König in dieser Saison etwa von hinten links?
Ohlow freut sich über eins seiner seltenen Tore
„Ich hätte vielleicht sogar eins mehr machen können. Aber erst einmal bin ich froh, dass ich überhaupt wieder getroffen habe. War schon ne Weile her. Und heute vielleicht auch ein kleiner Glücksschuss. Aber Tor ist Tor“ so Ohlow happy nach dem Schlusspfiff.
Wer nun auf einen Torreigen für die 47er gehofft hatte, wurde eines besseren belehrt. Denn die Hausherren beschlossen, auf einmal am Spiel teilzunehmen. So plätscherte die Partie ein wenig vor sich hin und unversehens stand es nur noch 1:2, weil Bernard Pick für die Himmelblauen verkürzen konnte (40.). „Die haben es nach 20 Minuten echt gut gemacht und uns vor Herausforderungen gestellt, so Gawe, der erst einmal froh war, dass er bei seinem „Debüt“ der Truppe helfen konnte.
Lichtenberg nach dem 2:0 ein klein wenig zu sorglos
„Wir müssen ein bisschen besser in der ersten Halbzeit verteidigen. Nach dem 2:0 waren wir ein bisschen zu sorglos“, so Lichtenbergs Trainer Rudy Raab, der grundsätzlich aber zufrieden war mit dem Auftritt seiner Truppe. „Ich glaube Viktoria ist für jede Mannschaft hier in der Liga ne harte Nuss. Die haben über mehrere Phasen gezeigt, dass sie sehr ordentlich Fußball spielen können. Es war ein hartes Stück Arbeit und hat sich nicht wie ein Wochenendspaziergang angefühlt. Und das ist der Fingerzeig für die ganze Saison. Man muss sich in der Oberliga immer alles hart erarbeiten“, so der 42-Jährige.
Nach der Halbzeitpause, als 47 mit Leon Alfer das Mittelfeld massierte und auf ein 4-2-3-1 umstellte, hatte Viktoria zwar noch ein paar Spielanteile. Aber mit zunehmender Dauer bestimmten die 47er wieder die Szenerie.
Reiniger macht alles klar
Der eingewechselte Moritz Schöps konnte dann Sebastian „Bobby“ Reiniger in Szene setzen. Und Lichtenbergs Kapitän hämmerte die Kugel an die Unterkante der Latte und von dort aus sprang sie ins Netz (71.).

So sehen Sieger aus! Lichtenbergs Siegkreis mit den Torschützen in der Mitte. Foto: Mike Menzel
Bis zum Ende der Partie waren dann die 47er dem vierten Treffer näher als die Einheimischen dem Anschluss. Allein Nils Grießig war unermüdlich, aber ohne Fortune.
Doch alles kein Beinbruch. Geputzt ist geputzt. Und so darf es gerne weiter gehen.
FC Viktoria 89: Pohlmann – Backfisch, Kanther, Schüßler – Tchadjei, Pick, Zakir Oglou, Schultze (62. Hasani) – Scholz (74. Strana), Halimi (74. Fall), Xiao (83. Seitz)
Lichtenberg 47: Dieseler – Goerlitz, Owczarek, Krüger, Ohlow – Becker, Ceesay (65. Schöps) – Gawe (75. Storm) – Millgramm (65. Grießig), Reiniger (88. Schock Negrete), Graf (46. Alfer)
Schiedsrichter: Benjamin Arnold (Dresden)
Zuschauer: 322 im Stadion Lichterfelde
Tore: 0:1 Gawe (3.), 0:2 Ohlow (16.), 1:2 Pick (40.), 1:3 Reiniger (71.)
Gelbe Karten: Xiao, Backfisch, Kanther –
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