Es ist angerichtet. Der Leckerbissen der NOFV-Oberliga Nord. An diesem 12. Spieltag empfängt der Zweite den Spitzenreiter. Mehr Spitzenspiel geht nicht! Der BFC Preussen erwartet den SV Lichtenberg 47 zum Highlight der Liga am Sonnabend (13 Uhr) im Preussenstadion. Und logisch, dass die 47er die Spitze verteidigen wollen.
Es ist das Spiel der Superlative für Oberligaverhältnisse. Lichtenberg ist als einziges Team der Liga noch ungeschlagen. Und hält weitere Bestmarken. Der beste Angriff (33 Treffer) mit dem Spitzenreiter der Schützenliste (Sebastian „Bobby“ Reiniger mit 9 Buden), das beste Auswärtsteam (fünf Spiele, fünf Siege). Und auch in der Heimtabelle führen die 47er mit 14 Punkten aus sechs Spielen. Allerdings hat die Elf von Rudy Raab und Nils Kohlschmidt dabei ein Spiel mehr auf dem Buckel als Verfolger BFC Preussen (13 Zähler).
Doch auch der Gastgeber hat einiges zu bieten. Pedro Vitor Cruz Magalhaes hat auch nur einen Treffer weniger als Reiniger erzielt. Mit nur sieben Gegentreffern stellen die Lankwitzer zudem die beste Abwehr. Und die ist gerade im heimischen Preussen-Park an der Malteserstraße eine Macht: Nur einmal musste ihr Keeper Timo Habel dort hinter sich greifen.
Lichtenberg 47 mit starker Bilanz gegen Preussen
Die Bilanz aber spricht eindeutig für die Gäste. Von acht Begegnungen konnte 47 sechs für sich entscheiden. Einmal gab es ein Remis. Und eine Niederlage. Die aber schmerzte richtig. Im Landespokalfinale 2016 musste sich der Oberligist Lichtenberg als Favorit dem seinerzeit eine Klasse tiefer spielenden Herausforderer mit 0:1 geschlagen geben. Vergangenheit. Es zählt die Gegenwart.
Offen ist weiterhin, ob Niklas Wollert ins Tor der Lichtenberger zurückkehren kann. Ins Training konnte er am Donnerstag wieder einsteigen. Der 29-Jährige musste ja zuletzt beim 2:1 gegen den BAK passen. Wäre sicherlich schön für die 47er, aber man kann ja nun auch nicht wirklich sagen, dass sein Stellvertreter Jonas Dieseler zuletzt enttäuscht hat. Gäbe größere Baustellen, aber natürlich möchte man beim Verfolger in Bestbesetzung antreten.
Rudy Raab als Spion aus dem Zoschke
Man hat nichts unversucht gelassen, um bestens vorbereitet zu sein. Trainer Rudy Raab war letzten Sonntag quasi als 007 unterwegs. Als Spion, der aus dem Zoschke kam, hat den Kontrahenten extra nochmal unter die Lupe genommen. Am Tag nach dem 2:1 gegen den Berliner AK fuhr der 42-Jährige nach Charlottenburg, um den Auftritt des BFC Preussen beim TuS Makkabi (3:1) zu beobachten.
Auch natürlich, um bei deren „Generalprobe“ für den Ligagipfel das sportliche Aushängeschild der Preussen noch mal unter die Lupe nehmen zu können. Patrick Breitkreuz, der 163 Drittligaspiele mit 20 Toren in seiner Vita stehen hat, ist das Herzstück des Lankwitzer Spiels. Offen ist, ob der auch schon siebenfache Torschütze für den Hit gegen Lichtenberg 47 im Vollbesitz seiner Kräfte sein wird. Beim torlosen Remis gegen Ahrensfelde hatte er mit einer Zerrung vorzeitig vom Platz gemusst, war aber bei Makkabi wieder auf dem Platz. Vielleicht zu früh?
Lichtenberg feiert Wiedersehen mit Christian Gawe
Wäre den 47ern nicht unlieb, wenn er passen müsste. Allein schon, weil das ein gutes Omen wäre. Breitkreuz, der neben seinen Treffern auch schon mit sechs Vorlagen in dieser Spielzeit glänzen konnte, verfügt gegen ja Lichtenberg über eine blütenweiße Weste. In vier Spielen gab es mit der VSG Altglienicke vier Siege!

Lichtenbergs ehemaliges Urgestein Christian Gawe (l.) im Landespokalfinale gegen seinen heutigen Klub BFC Preussen. Foto: Anne Gründer
Spannung ist also programmiert. Und dann wäre da ja noch das Wiedersehen mit Christian Gawe. Der 31-Jährige wechselte ja nach 363 Spielen für die 47er in diesem Sommer zum Aufsteiger. Nun trifft man sich wieder …
Übrigens, in einer kleinen Umfrage auf dem L47-Account auf X (vormals Twitter) gehen knapp zwei Drittel aller Befragten davon aus, dass Lichtenberg seinen Vorsprung ausbauen wird. Schauen wir mal, ob das Team diesen Vorschusslorbeeren gerecht wird …
Nachtrag: In einer früheren Version hatten wir versehentlich geschrieben, dass Breitkreuz gegen den TUS Makkabi hatte passen müssen. Das war aber falsch.
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