Wenn es am schönsten ist, soll man gehen. Das wäre ohne jeden Zweifel ein Aufstieg gewesen mit Lichtenberg 47. Aber auch so ist für Carl-Leon Grundmann der Zeitpunkt gekommen, um dem „Zoschke“ und all seinen Mitstreitern Adieu zu sagen.
Es gibt halt immer Dinge, die wichtiger sind als Fußball. Familie beispielsweise. Oder ein Job. Und da ergibt sich für den 26-Jährigen nun eine berufliche Chance, die er ergreifen möchte und die mit höherklassigem Gekicke und dem damit verbundenen Zeitaufwand nicht zu vereinbaren sind.
Im Sommer 2023 kam der variabel einsetzbare Angreifer vom SV Empor zu den 47ern. Im Juli vor zwei Jahren debütierte er im roten Dress der 47er bei einem 2:1 gegen TuS Makkabi. Seit damals kam er in 26 Oberligaspielen zum Zug, schoss dabei zwei Tore. Auch drei Landespokalkicks sind notiert.
Der Anfang war vielversprechend. Dann machten Grundmann diverse Verletzungen und Rückschläge nach seinem Comeback zu schaffen. Seine erste Spielzeit war quasi ein verlorenes Jahr. Über die Rolle des Jokers, der in der Schlussphase noch mal mächtig Schwung bringen soll, ist der Angreifer daher in all der Zeit nicht wirklich hinaus gekommen. „Wichtig war mir, dass ich mich nach meiner Doppel-OP jeweils wieder zurück gekämpft habe“, so der gelernte Erzieher.
Verletzungspech begleitete Grundmanns Debütjahr für 47
„Menschlich hat er super in die Truppe gepasst. Er hat seine Rolle immer angenommen und nicht geklagt. Das ist nicht so einfach, wenn man sich gefühlt immer nur warmlaufen muss und nicht so viel spielen kann. Seine Entscheidung jetzt, ist völlig nachvollziehbar“, so Trainer Rudy Raab.
„Ich wohne ja im Nordbereich von Berlin. Das ist dann mit ganzen Verkehr immer mit erheblichem Aufwand verbunden. Immer rund eine Stunde Fahrzeit. Das ist nicht so einfach mit dem Job zu verbinden. Und mir bietet sich jetzt eine Chance, mich beruflich umzuorientieren. Die wollte ich mir nicht entgehen lassen“, sagte der 26-Jährige.
Abschied fällt Grundman nicht leicht
Die Entscheidung ist ihm nicht leicht gefallen. „Ich bin ja mit einigen aus der Mannschaft befreundet, wir haben ab und zu was zusammen unternommen oder sind in den Urlaub gefahren. So einen Zusammenhalt und das noch auf diesem Niveau findest du sonst nicht mal in der Kreisliga, räumt Grundmann ein, dass ihm der Abschied schwer fällt.

Carl-Leon Grundmann (l.) in einem Zweikampf. Foto: Mike Menzel
Es ist also eine Trennung im Guten und hat nichts damit zu tun, dass er unzufrieden ist oder gar mehr Spielzeit hätte haben wollen. Auch das wären im Übrigen ja legitime Gründe für einen Wechsel.
Und wer weiß, vielleicht sieht man sich ja wieder. Beispielsweise kommendes Jahr im Pokal. Ganz die Töppen an den Nagel hängen will Grundmann nicht. Aber halt bei einem Verein spielen, der nicht vier bis fünf Mal die Woche trainiert oder wo am Wochenende teils weite Auswärtsfahrten anstehen.
Grundmann sagt Danke
„Ich möchte mich hiermit noch einmal bei allen bedanken. Den Fans, den Trainern, dem ganzen Betreuerstab und dem Umfeld. Das werde ich nie vergessen. Auch, weil mir hier jetzt keine Steine in den Weg gelegt worden sind bei der Vertragsauflösung, sondern man sich einfach und unkompliziert zusammengesetzt hat“, sagte der Flügelstürmer.
Und natürlich drückt er alle Daumen, dass es diesmal mit dem Aufstieg klappt. „Verdient haben es die Jungs und auch die Trainer, nachdem sie zwei Mal nur Zweiter wurden. Auf die Meisterfeier im Mai freue ich mich jetzt schon. Diesmal klappt es“, so Grundmann zum Abschied.
Also mach’s gut Leon. Nur das Beste gewünscht für deine weitere Laufbahn. Auf und neben dem Platz.
Alles Gute, Carl-Leon Grundmann verlässt Lichtenberg 47
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