Trotz großem Chancenplus: Lichtenberg 47 verliert erneut Bezirksderby gegen Sparta
Datum: 14.09.2025Wenn auf der einen Seite ein vielstimmiger Chor ein lautstarkes „Derbysieger“ anstimmt und auf der anderen Seite … Nein, liebe Leser, sie lesen hier nicht den Spielbericht der Vorwoche. Sondern müssen eine Wiederholung ertragen. Denn Sparta hat es nach dem Landespokal in der Vorwoche schon wieder getan und Lichtenberg 47 bezwungen. Diesmal in der HOWOGE-Arena mit 2:0 (1:0).
Lange Gesichter also bei den Hausherren. Überschwänglicher Jubel bei den Gästen. Die damit die inoffizielle „Bezirksmeisterschaft“ in der Best-of-Three-Series vorzeitig für sich entschieden haben.
Es war, so viel muss sein, ein seltsamer Kick. Die 47er hatten ein Chancenverhältnis von 19:3. Aber, das was beim Fußball entscheidend ist, das Runde ins Eckige zu kriegen, da war Sparta an diesem Tag einfach effizienter. Geradezu brutal effizient.
47er im Alupech
Drei Mal trafen die 47er das Alu. Vergaben dabei sogar einen Elfmeter (90.+4 Owczarek). Und wenn Latte oder Pfosten nicht halfen, war eben Spartas Keeper Julien Korn zur Stelle. Beispielsweise bei Sebastian Reinigers Fallrückzieher (65.). Nicht umsonst hob Spartas Trainer Dragan Kostic seinen Schlussmann nach der Partie in der Pressekonferenz lobend hervor.
Sein Gegenüber Rudy Raab war eher am Stöhnen. „Wir hätten noch drei Stunden länger spielen können und hätten kein Tor erzielt. Sparta war da einfach besser und hat daher verdient gewonnen“, so der Trainer der 47er.
47 mit gutem Beginn, aber ohne Zählbares
Was sich kurz nach Spielbeginn eigentlich kaum abgezeichnet hatte. Lichtenberg 47 bestimmte die Szenerie, legte aber das oben bereits erwähnte Manko an den Tag. Der Rückstand durch Viktor Sizov dann wie aus dem Nichts, wobei der später mit einer bösen Knöchelverletzung ausgewechselte Cederic Becker bei seinem Klärungsversuch den Ball endgültig über die Linie drückte (14.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte schien sich das Blatt dann zu wenden. Die 47er waren drückend überlegen. Aber die Königsdisziplin beim Fußball, das Runde ist Eckige zu kriegen, die Kugel über die Linie zu drücken, nein, damit hatte es 47 an diesem Sonntag eben leider nicht.
Torschütze Thomala verletzt sich im Jubel
Und das Sparta sein Handwerk versteht, bei Kontern stets gefährlich war, das bewiesen die Gäste dann fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit, als die eingewechselten Carl Schnur und Robin Thomala eine Kombi zum finalen 2:0-K.o. versenkten.
Dass sich Torschütze Thomala in der anschließenden Jubeltraube schwer an der Schulter verletzte, gehörte zu den Kuriositäten dieses Derbys. Gute Besserung an dieser Stelle gewünscht.

Kevin Owczarek beim Elfmeter gegen Sparta. Foto: Matthias Koch
Sei es wie es sei, Sparta triumphierte erneut. „Ich fand uns nicht so mutig wie im Pokalspiel. Wir wussten aber auch, was hier auf uns zukommt, dass 47 sich was vorgenommen hatte und im Pokal nicht unbedingt sein wahres Gesicht gezeigt hatte. Das haben wir heute gesehen. Und zu so einem Sieg wie heute, gehört auch eine Portion Glück“, lautete das Fazit von Spartas Kult-Trainer Dragan Kostic.
Rudy Raab freuten zwar diese Worte, aber auch er gab unumwunden zu, dass die Gäste den Sieg sich verdient hatten. „Es ist natürlich bitter. So ein Spiel musst du eigentlich für dich entscheiden oder darfst es zumindest auf keinen Fall verlieren. Aber wenn du nicht mal in der Lage bist, vom Elfmeterpunkt den Ball unterzubringen, dann hast du eben nicht verdient, zu gewinnen“, so Raab.




Lichtenberg 47: Dieseler – Goerlitz, Owczarek, Krüger, Ohlow – Becker (80. Grundmann), Ceesay (71. Graupner) – Gawe – Reiniger, Gruber (71. Schock Negrete)
Sparta Lichtenberg: Korn – Trojanovic, Fleddermann, Sizov, Schmüser – Nikol (82. Thomalla) , Toktumur, Tonk (63. Brinkmann), Gashi (71. Okojir Enotoh) – Hänsch (82. Schnur), Meyer
Schiedsrichter: Rose (Neukloster)
Zuschauer: 1188
Tore: 0:1 Sizov (14.), 0:2 Thomala (85.)
Gelbe Karten: Owczarek, Ceesay, Krüger – Trojanovic, Sizov, Gashi, Brinkmann, Schmüser