Tor-Spektakel und Nummernsalat! Lichtenberg 47 ringt Mahlsdorf nieder
Datum: 27.09.2025Endlich! Sie können es doch noch! Nach drei Ligapleiten in Folge ist Lichtenberg 47 mit einem echten Torspektakel in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Sieben Treffer gab es zu bewundern, dazu ein veritabler Nummernsalat. 791 Besucher erlebten im “Zoschke” einen unterhaltsamen Abend und feierten sich und das Team nach Schlusspfiff ausgelassen.
Positiv hervorzuheben war, dass sich die 47er diesmal bei Rückschlägen nicht vom Kurs abbringen ließen, was angesichts der letzten Misserfolge keine Selbstverständlichkeit war. Die letzten Wochen, einschließlich der Pokalniederlage bei Sparta, waren nicht wirklich geeignet, um Selbstvertrauen tanken zu können. Aber all das wurde abgeschüttelt, mit viel Einsatz und Kampf.
So wurde der frühe Rückstand durch Jason Rupp (16.) umgehend wett gemacht durch ein sehenswertes Freist0ßtor von Christian Gawe (23.). Auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Nils Stettin (57.) schockte die Hausherren nicht.

Christian Gawe hämmert den Freistoß rein zum 1:1. Foto: Mike Menzel
Trikot von Reiniger zerrissen
Zuvor hatte der Spieler mit der Nummer 17 die Hausherren in Front (46.) gebracht. Doch wo Kevin Owczarek draufstand – der Innenverteidiger brummte ja eine Gelb-Rot-Sperre ab – steckte eben kein Kevo drin, sondern Sebastian “Bobby” Reiniger!
Dessen angestammtes Leibchen mit der Nummer fünf war schon in Durchgang eins einer Zerreißprobe ausgesetzt gewesen – was das Trikot nicht überstand – sodass er in Durchgang eins auf einmal mit dem Hemd von Wido Hildebrandt (Nummer 3) weitermachen musste.
Doch der Youngster ist eher von schmaler Statur und trägt eher eine Größe M. Bobby tauschte daher das Trikot nochmal zur Pause – diesmal mit dem in Größe XL von Owczarek. Und in dessen Jersey erzielte Reiniger sogar noch ein weiteres Tor zum 4:2 (75.).
Nummernsalat bei Bobby
Erst 5, dann 3 und dann 17! Was ein Nummernsalat. Eigentlich hatte Reiniger ja auch schon mit seiner angestammten 5 früh getroffen, der Referee verweigerte dem Treffer jedoch die Anerkennung wegen Abseits. In Hildebrandts Dress war Reiniger dann wohl etwas eingeengt. Erst in Owczareks Leibchen konnte er sich von all den Fesseln befreien. Mit jetzt sechs Buden steht Bobby – gleichauf mit Stettin – schon wieder auf Platz eins der Torjägerliste.
Alles fühlte sich gut an, aber die Partie war eine Viertelstunde vor Schluss trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs noch nicht entschieden. Denn Mahlsdorf steckte nicht auf und wurde noch einmal richtig gefährlich.
Alt-Neuzugang Zunker mit Großtaten
Zweimal konnten sich die 47er bei ihrem Keeper Maximilian Zunker bedanken, der die Hausherren mit Riesenparaden vor dem Anschlusstreffer bewahrte. Zunächst gegen Nils Stettin, als er den Ball noch aus dem Winkel fischte. Dann entnervte Zunker auch noch den eingewechselten Christoph Zorn und hielt die Seinen somit auf Kurs. Gegen den Elfmeter in der Nachspielzeit (90.+5, Peter Köster) war der 30-Jährige dann machtlos.
“Ich freue mich, dass ich der Mannschaft heute helfen konnte”, meinte der aus Hannoversch Münden stammende Keeper, der zum Saisonbeginn eigentlich noch gar nicht auf der Gehaltsliste der 47er gestanden hatte. Doch als sich Jarmo Cibis im Training einen Muskelbündelriss zugezogen hatte, wurde Zunker als vereinsloser Spieler nach dem 1. September zurückgeholt und musste jetzt seinen Mann stehen, weil Jonas Dieseler mit Knieproblemen passen musste.

Maximilian Zunker (grünes Trikot) im Jubelkreis nach dem Schlusspfiff. Foto: Mike Menzel
Nach dem Schlusspfiff wurde Zunker, der von März 2024 bis Juli des gleichen Jahres schon einmal bei 47 angeheuert hatte, ehe es ihn dann für ein Jahr zum BFC Preussen zog, selbstverständlich in den Jubelkreis hineingebeten, der für gewöhnlich den Torschützen vorbehalten ist.
Heine enttäuscht, Raab zufrieden
Jubel, Trubel, Heiterkeit allerorten, wenn man mal von Gäste-Trainer Karsten Heine absieht. Der haderte, nicht ganz zu Unrecht, mit dem Spielglück. “Wenn du auswärts drei Tore schießt, dann müsstest du eigentlich etwas Zählbares mitnehmen”, sagte der erfahrene Trainer und ergänzte: “Wir sind natürlich enttäuscht. Denn immer, wenn wir glaubten, dran zu sein, hat Lichtenberg wieder zugeschlagen.”
Sein Gegenüber Rudy Raab war verständlicherweise etwas besserer Laune. “Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Dass wir nach dem 0:1 zurückkommen. Dass wir nach dem 2:2 nicht wie in den letzten Wochen die Köpfe haben hängen lassen. Heute haben wir immer die richtige Antwort gegeben und unser Herz auf dem Platz gelassen”, so der Trainer der 47er.




SV Lichtenberg 47: Zucker – Grothaus (79. Grießig), Goerlitz, Krüger, Ohlow – Storm, Alfer (67. Ceesay), Schock Negrete – Gawe – Reiniger (82. Schöps), Gruber
Eintracht Mahlsdorf: Büchel – Cvetinovic (84. Emini), Benkert, Köster, Thiel – Reichstein (71. Behrend), Fazlic (45.+1 El-Ahmar), Mätzke, Noack – Stettin, Rupp (71. Zorn)
Schiedsrichter: Lennard Jasper Brennmoehl (Blankenhagen)
Zuschauer: 791
Tore: 0:1 Rupp (17.), 1:1 Gawe (23.), 2:1 Reiniger (46.), 2:2 Stettin (57.), 3:2 Gruber (65.), 4:2 Reiniger (75.), 4:3 Köster (90.+5/Strafstoß)
Gelbe Karten: Alfer, Storm, Schock Negrete, Ohlow – Cvjetinovic, Noack, Reichstein, Benkert, El Ahmar, Zorn