Lichtenberg reist zu Bolle, zu Punkten ist das Ziel
Datum: 18.09.2025Wunden lecken ist angesagt beim SV Lichtenberg 47 nach zuletzt drei Niederlagen in Folge in Liga und Pokal. Da sollte einem die kommende Aufgabe, es geht ja zu einem Aufsteiger, eigentlich recht kommen. Aber der SV Siedenbollentin ist alles andere als Kanonenfutter. Es kommt also einiges zu auf die Jungs aus dem „Zoschke“, wenn sie am Sonnabend ab 14 Uhr erstmals ihre Visitenkarte in dem 500-Seelen-Dorf am nördlichen Rand der Mecklenburgischen Seenplatte abgeben werden.
Es ist, um es mit einer Alt-Kanzelrin zu sagen „Neuland“. Vor 25 Jahren wurde der Klub erst gegründet. Knapp elf Jahre zuvor war die Kreisoberliga noch der Tummelplatz des Klubs aus Vorpommern. Mittlerweile ist „Bolle“ sogar in der Oberliga angekommen. Das Zepter hält mit Christoph Haker – Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion – ein ehemaliger Nachwuchskeeper der Eisernen. Sein Vater Thorsten ist seit 2012 Bürgermeister im Ort. Family Business also …
Sportlich ist „Bolle“ gut in die Saison gekommen, liegt nach fünf Spielen nur einen Zähler hinter den 47ern. Zum Auftakt gab es eine Art Klassentreffen. Denn Siedenbollentin hat sich gleich mit einem halben Dutzend Akteuren der TSG Neustrelitz verstärkt. Dort setzte man am ersten Spieltag mit einem 2:0 gleich mal ein Achtungszeichen.
Bolle hat eine Pleite weniger als 47
Optik Rathenow mit dem ewigen Ingo Kahlisch war das nächste Opfer. Im Stadion Vogelgesang gab es mit einem 3:1 den nächsten Dreier. Zudem wurde gegen – hört, hört – Hansa Rostock II gepunktet (2:2) und auch bei Mitaufsteiger SD Croatia ein Punkt entführt (1:1).
Lediglich gegen Eintracht Mahlsdorf bezogen die Mecklenburger mit 1:4 im heimischen Fritz-Reuter-Sportpark deutlich Dresche. Die sonnabendlichen Gastgeber haben also eine Niederlage weniger kassiert als unsere 47er. Das allein sollte Warnung genug sein.
Der Dorfverein ist also eine harte Nuss, die es zu knacken gilt. Und dass sich das Lazarett bei 47 mit Cederic Becker nun wieder ein bisschen mehr gefüllt hat, ist alles andere als hilfreich für Rudy Raab und Nils Kohlschmidt.
Lange Verletzungsliste bei Lichtenberg 47
In der Woche zuvor hatte es ja bei Sparta Hannes Graf früh mit einem Bänderanriss erwischt. Schon in der Vorbereitung meldeten sich Linus Jurschik und Neuzugang Timo Schroeder verletzungsbedingt längerfristig ab. Bei Luis Millgramm wartet man bei 47 auch händeringend auf sein Comeback. Seine Dribblings und Flügelläufe wurden zuletzt arg vermisst.
Auch das Comeback von Mika Gabelmann, der sich am 1. März gegen Staaken den Knöchel gebrochen hatte, ist noch nicht absehbar. Unser zweiter Keeper Jarmo Cibis hat sich mittlerweile von seinem Muskelbündelriss zwar erholt, aber auch da dauert es noch ein bisschen, bis er wieder voll auf der Höhe ist.
Raab sucht keine Zuflucht bei den Verletzten
Wollte Trainer Rudy Raab zuletzt nach dem 0:2 gegen Sparta nicht als Entschuldigung benutzen, weil ja jeder Klub im Laufe der Saison mit Ausfällen zu kämpfen hat. Aber ist dennoch ein Grund, dass Lichtenberg 47 nicht so wie gewohnt eingespielt wirkt.