Last-Minute-K.o. für Lichtenberg 47 bei Tasmania
Datum: 31.08.2025Ist das bitter. Man hatte eigentlich schon den Schlusspfiff erwartet, doch dann setzte der SV Tasmania noch die aus 47er-Sicht herbe Pointe in einem am Ende fast vogelwilden Kick und besiegte Lichtenberg 47 vor 319 Besuchern im Werner-Seelenbinder-Sportpark mit 2:1 (1:0). Die erste Saisonniederlage für die Jungs aus dem „Zoschke“ ist besiegelt.
Eine unglaubliche Spannungsdichte feiert in der NOFV-Oberliga Nord gerade ihren Auftritt. Ein Quintett von fünf Teams liegt mit neun Zählern punktgleich auf den ersten fünf Plätzen (Sparta übrigens auf eins), getrennt nur durch die Tordifferenz. Und kein Team ist mehr ungeschlagen.
Tröstet nicht wirklich über die späte Niederlage der 47er hinweg. Denn schon ein Unentschieden hätte für Platz eins gereicht. Aber wie die Vorsaison gelehrt hat, kommt es nicht darauf an, irgendwann vorher auf dem Platz an der Sonne zu stehen. Sondern eben – schönen Gruß nach Mahlsdorf – nach dem 30. Spieltag.
Fans feiern Lichtenberg trotz der Niederlage
So feierte der Song-Klassiker der Rückrunden-Vorsaison („Ob wir Meister werden oder nicht, sch .. egal wir lieben dich“) früh schon am vierten Spieltag sein lautstarkes Comeback. Nach dem Schlusspfiff versuchte der Anhang der 47er seine Lieblinge zu trösten.
Ja, der Lucky Punch in der gefühlt 1000. Minute der Nachspielzeit durch (90.+5) Tasmanias Nathaniel Amamoo tat weh. Ändert aber nix daran, dass der Anhang der 47er hinter seinem Team steht. Egal ob das Spielglück auf ihrer Seite steht oder nicht.
Tasmania mit starker erster Hälfte
In Durchgang eins konnten sich unsere 47er glücklich schätzen, dass die agilen Hausherren nicht mehr als den einen Treffer durch Youssef Labbouz zustande gebracht hatten. Der Tunesier zog volley vom Strafraumeck ab nach einem zu kurz abgewehrten Ball und die Kugel zappelte unten rechts zum 1:0 (26.) im Netz.
Ja, es war der von Rudy Raab vorher prophezeite schwere Gang nach Neukölln. Und erleichtert wurde die Aufgabe auch nicht dadurch, dass die 47er personell auf der letzten Rille daherkamen. Zu den jüngsten Ausfällen hatten sich ja auch noch Richard Ohlow und Luis Millgramm gesellt.
Lichtenberg mit Personalproblemen
Und so fanden sich einige Akteure auf ungewohnten Positionen wieder. Beispielsweise unser etatmäßiger Sechser Cederic Becker, der in der Fünferabwehrkette auf einmal hinten links ran musste. Und dort seine Aufgabe laut Raab „sehr ordentlich“ erledigt hatte.
Für einen anderen Spielverlauf hätte vielleicht Sebastian „Bobby“ Reiniger seine erste Großchance nutzen müssen. Doch Lichtenbergs Mittelstürmer scheiterte in denkbar bester Position an Tasmanias Keeper Mateusz Mika (18.). Mit einer Führung im Rücken hätte 47 der Partie einen anderen Stempel aufdrücken können.
Offener Schlagabtausch in der Schlussphase
Kam halt nicht so. Und Jonas Dieseler im Kasten der 47er musste häufiger seine Klasse zeigen, als es 47 lieb sein konnte. Und nach einer ersten Hälfte mit viel Luft nach oben, kam Lichtenberg 47 in Durchgang zwei besser ins Spiel. Und nach dem Ausgleich durch Reiniger (61.) war die Partie drauf und dran zu kippen.
Im letzten Spielabschnitt spielten beide Teams auf Sieg. Ein offener Schlagabtausch. „Die letzten 20 Minuten war offene Feldschlacht. Storm hat zwei Mal die Riesenchance auf dem Fuß. Beim Schuss von Owczarek fischt Mika ihn überragend aus der Ecke. Aber auch sie hatten ihre Chancen. In der letzten Minute den Gegentreffer ist natürlich bitter. Der Punkt wäre heute verdient gewesen, fand ich“, so Rudy Raab.




SV Tasmania: Mika -Yayla, Merma, Häußler, Labbouz (83. Günay) – Stange – Griogoriadis, Kaiser (71. Berjaoui), Bokake (61. Jakob), Amamoo – Magalhaes
SV Lichtenberg 47: Dieseler – Goerlitz, Owczarek, Krüger – Graupner (83. Schöps), Ceesay (46. Storm), Becker (63. Schock Negrete) – Alfer, Gawe – Gruber (63. Graf), Reiniger (85. Grießig)
Schiedsrichter: Donner (Rostock)
Tore: 1:0 Labbouz (26.), 1:1 Reiniger (59.). 2:1 Amamoo (90.+5)
Gelbe Karten: Mema – Graupner, Becker, Alfer, Schock Negrete