Joker, Tore, Dauerbrenner – Blick zurück ohne Zorn auf Lichtenbergs Saison 24/25
Datum: 28.06.2025Ja, doch, der Aufstieg ist am Ende nicht gelungen. Aber die Spielzeit 24/25 war eine, die man trotzdem nicht in die Tonne kloppen muss, auch wenn für den ganz großen Wurf nicht gelangt hat. Lichtenberg 47 hat seine Fans gut unterhalten.
Bevor jetzt die Saison 25/26 mit dem Auftakttraining am 30. Juni (17.30 Uhr/HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“) ihre Pforten öffnet, schauen wir doch mal ein bisschen zurück auf alle Zahlen, Daten und Fakten. Und es ist kein Blick zurück im Zorn!
Nur zwei kamen durch!
Die Dauerbrenner: Insgesamt 24 Spieler setzten das Trainerduo Rudy Raab und Nils Kohlschmidt in den Punktspielen ein. Nur zwei Akteure haben alle 30 Partien absolviert: Willi Noack und Jeronimo Mattmüller.
Die Malocher: Obwohl Noack und Mattmüller in allen Partien auf dem Feld standen, haben sie dennoch nicht die meisten Einsatzminuten gesammelt. Jero landet da mit 2360 Spielminuten nur auf Rang drei der Rangliste. Auf Platz zwei rangiert Kevin Owczarek mit 2430 Minuten auf dem Rasen. Der Maximalmalocher aber ist Paul Krüger: In 28 Spielen stand er geschlagene 2520 Minuten auf dem Feld.
Die Fulltime-Jobber: Zwei Kicker unserer 47er wurden im Verlauf der Saison nie ausgewechselt, wenn sie in der Startelf standen. Sowohl Owczarek als auch Krüger mussten bei einem Startelfeinsatz jeweils 90 Minuten durchackern. Eigentlich hätte auch Niklas Wollert dazu gehört. Doch Lichtenbergs scheidende Nummer eins räumte im letzten Punktspiel der Saison beim 5:2 bei Tasmania vier Minuten vor dem Abpfiff den Platz zwischen den Pfosten für Jonas Dieseler, um sich in seinem finalen Kick für Lichtenberg 47 die ihm zustehenden „standing ovations“ abzuholen.
Bobby wieder ganz vorne
Die Wechselkönige: Drei 47er waren fast immer gefragt, wenn das Trainerduo frische Impulse setzen wollte. Ansgar Grothaus wurde 15 mal von der Bank aus ins Getümmel geworfen, Hannes Graf sollte 16 mal frische Impulse setzen. Am meisten trauten Nils Kohlschmidt und Rudy Raab Nils Grießig zu, noch etwas bewegen zu können. Der kam 20 mal von der Bank aus zum Zug.
Die Torjäger: Sebastian „Bobby“ Reiniger – wer sonst möchte man sagen. Auf 23 Buden – Platz eins in der Ligawertung – wie in der Vorsaison kam Lichtenbergs Mittelstürmer zwar nicht, aber auch seine 17 Treffer in 25 Spielen sind nicht zu verachten. Vor allem wenn man bedenkt, dass er nach dem Jahreswechsel erst wieder Mitte März zum Zuge kommen konnte. Hausintern war ihm Luis Millgramm mit 14 Toren auf den Fersen, gefolgt von Jeronimo Mattmüller mit 12 Buden. Insgesamt 17 Schützen sorgten für 88 Treffer. Nur Hansas Reserve zeigte sich torhungriger mit 96 Treffern.
Joker-König Reiniger
Scorer-Könige: Das gleiche Trio, aber in etwas andere Reihenfolge. Hör gebührt die Krone Millgramm der neben seinen 14 Treffern auch auf 14 Vorlagen kam. Was ligaweit zu Platz zwei hinter Patrick Breitkreuz vom BFC Preussen mit 29 Punkten (17 Tore, 12 Vorlagen) führte. Hausintern auf Platz zwei liegt Reiniger mit 22 Scorerpunkten gleichauf mit Mattmüller. Der Mittelfeldspieler kam ebenfalls auf 22 Zähler.

Sebastian Reiniger ist Lichtenbergs Topjoker. Foto: Mike Menzel
Die Joker von Lichtenberg 47: Überraschenderweise liegt hier Sebastian Reiniger in Front. Der wurde ja gar nicht so oft eingewechselt, weil er eher Startelfkandidat war. Aber bei seinen drei Einsätzen von der Bank aus konnte er die Kugel vier Mal im Gehäuse unterbringen. Nur Mahlsdorf Davis Meißner bugsierte ligaweit die Kugel als Joker fünf Mal ins Eckige. Ebenfalls auf vier Jokertreffer kam Nils Grießig, der dafür aber 20 Anläufe benötigte. Dahinter kommt Hannes Graf mit drei Buden bei 16 Einwechselungen.
Mika Gabelmann kam ohne Gelb davon
Die Fair-Player: Gleich sechs Lichtenberger kamen durch die Saison ohne eine einzige Verwarnung. Allerdings haben nicht alle davon die gleiche Anzahl an Spielen absolviert. Ohne Gelben Karton in sechs Kicks kam Jonas Dieseler davon. Keeper sind ja für gewöhnlich weniger gefährdet als Feldspieler. Dann waren da noch Karim Barry (2 Spiele), Max Schmidt (9), Carl-Leon Grundmann (14), Florian Zorn (15) und Mika Gabelmann (16 Spiele).
Die Kartensammler: Die gehören zumeist der Abteilung Defensive an, da macht auch Lichtenberg 47 keine Ausnahme. Richard Ohlow kassierte bei 22 Einsätzen ganze sechs Mal eine. Verwarnung, Cedric Becker holte sich sieben Mal Gelb ab, vollbrachte aber das Kunststück in der Rückrunde kein einziges Mal vom Referee notiert zu werden. Ungekrönter Kartenkönig ist aber der zu Schalkes Reserve in die Regionalliga West abwandernde Magnus Rösner. 12 Gelbe sind notiert (und eine Ampelkarte), womit Maggi der einzige Lichtenberger ist, der zweifach zu einer Zwangspause aufgrund von Verwarnungen verdonnert worden, ist.

Magnus Rösner oben auf. Foto: Mike Menzel
Pechvogel Mika Gabelmann!
Der Pechvogel: Wenn wir danach suchen müssen, kann es eigentlich nur Mika Gabelmann sein. In der Schlussphase der Partie gegen den SC Staaken (5:1) wurde der 21-Jährige von seinem Gegenspieler Fabio Hackbarth bei einem Tackling so hart getroffen, dass ans Weitermachen nicht mehr zu denken war. Knöchelbruch die anschließende Diagnose. Es war so unnötig das Foul. 47 führte bereits mit 5:0, da hätte man nicht so einsteigen müssen. Für Gabelmann, der mit Tränen vom Feld ging – und er ist eigentlich ein harter Hund – war die Saison gelaufen.
Die 21: Sind nicht die Punkte die Lichtenberg holte – das waren mit 66 Zählern deutlich mehr und auch nur vier weniger als in der Vorsaison -, sondern steht für eine herausragende Serie. Saisonübergreifend blieben die Lichtenberger 21 Spiele in Folge ungeschlagen, kassierten erst beim Start nach der Winterpause in Mahlsdorf (1:2) ihre erste Niederlage. Bedeutete die Einstellung des Klubrekordes. Der datierte aus dem Spieljahr 23/24 als 47 zwischen dem 3. und 23. Spieltag ebenfalls 21 Mal ungeschlagen blieb.
Das Faustpfand: Einmal mehr war Lichtenberg 47 in der abgelaufenen Spielzeit der ungekrönte Publikumsmagnet in beiden Oberligen des NOFV! Einen Preis gibt es dafür ja leider nicht. Aber es ist schön zu sehen, dass 47 auf einen starken Anhang bauen kann. Insgesamt 11.430 Besucher kamen in der Spielzeit 24/25 ins Zoschke. Das entspricht einem Zuschauerschnitt von 762 Besuchern pro Heimspiel. Womit der Vorjahresschnitt um elf Besucher pro Partie angehoben worden ist. Geht da dieses Jahr noch mehr? Na, knacken wir in der kommenden Spielzeit die 800er-Marke? Wäre doch zu schön …
Das bestbesuchte Heimspiel war logischerweise das „Finale“ gegen Preussen, als 2185 Fußballfreunde die Nullnummer verfolgten. Dahinter waren das Derby gegen Sparta (1135) und dem Kick gegen Tennis Borussia (905).
Mitarbeit: Christian Steiner