Nach Nullnummer gegen Preussen verkündet Lichtenberg Verlängerung mit dem Trainer-Duo

Was für ein denkwürdiger Abend in der HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“. 2185 Besucher beim Ligagipfel – präsentiert vom Autohaus König – bedeuten Saisonrekordkulisse in Lichtenberg. Und sie erlebten beim Knaller zwischen Lichtenberg 47 und dem BFC Preussen zwar keine Tore, aber ein megaintensives Spiel. Bei einem 2:2 oder 3:3 wären wohl viele Besucher aus dem Schwärmen nicht mehr herausgekommen. So fehlten halt beim 0:0 die Tore als Würze. 

Die Stimmung auf den Rängen – mega. Der erste Gänsehautmoment schon beim Einlaufen als die roten Fähnchen geschwenkt wurden. Der nie nachlassende Support! Dazu der symbolische Spatenstich für die Tribünenüberdachung, die Kranz-Niederlegung an der Zoschke-Gedenktafel. Das Sponsorentreff mit der liebevoll von Sushikoo organisiertenVerköstigung aller.

S.3000 als Halbzeitshow war auch unterhaltsam, obwohl man ja bei 47 lieber Fußball pur sieht als musikalische Unterhaltung. Die drei großen B – Bratwurst, Bier und Ball  eben – sind das einzig Wahre. Es fehlte am Ende nur der Sieg für einen perfekten Tag.

Pankows tappendes Aushängeschild S.3000 bei der Halbzeitshow im Zoschke.

S.3000 während der Halbzeitshow beim Spiel gegen Preussen. Foto: Mike Menzel

Zugegebenermaßen, die Gäste können mit dem Remis besser leben. Sie sind nun wieder punktgleich mit Eintracht Mahlsdorf und haben jetzt alles wieder in der eigenen Hand. Gerade weil sie sich mit dem Team vom Rosenhag am finalen Spieltag noch duellieren müssen. Für 47 bleibt bei drei Punkten Rückstand nur die Hoffnung, dass die Kontrahenten irgendwie doch noch patzen.

Lichtenberg im zweiten Durchgang mit Oberwasser

Es war ein Kick auf Augenhöhe. Beide Teams wussten, um was es geht und zeigten es auch jederzeit auf dem Rasen. Nachdem die Gäste in Durchgang eins das reifere Team zu sein schienen, bekamen die 47er im zweiten Durchgang Oberwasser. Die Hoffnung von Trainer Rudy Raab, dass sich seine deutliche jüngere Truppe Vorteile verschaffen und den Gegner müde spielen könnte, schien sich zu erfüllen.

Doch am Ende fehlte bei allem Bemühen immer wieder ein kleines Stück. Die richtigen Abspielmomente wurden verpasst. Die Angriffe zu unsauber oder überhastet vorgetragen. Und der Rasen tat sein Übriges, um virtuose Ballstafetten zu unterbinden.

Kein Durchkommen für Jeronimo Mattmüller & Co.

Preussen unterbindet die Bemühungen von Jeronimo Mattmüller & Co. Foto: Mike Menzel

Die Gäste wussten mit guter Abwehrarbeit zu gefallen, agierten clever und abgezockt, wie man es von einer Truppe mit ihrer Erfahrung erwarten konnte. Hannes Graf, Luis Millgramm, Sebastian Reiniger & Co. verfingen sich immer wieder in der gut gestaffelten Defensive der Preussen, die ihrerseits bei ihren Umschaltmomenten nicht wirklich zu Abschlüssen kamen.

Preussen mit guter Abwehrarbeit

So blieb es in einer intensiv, aber fair geführten Partie ohne Zählbares. Was bei den Gästen naturgemäß  für mehr Freude sorgte als bei den Hausherren. BFC-Trainer Daniel Volbert: Ich habe heute ein leistungsgerechtes 0:0 gesehen. Ich glaube wir hatten in der ersten Hälfte mehr Spielanteile. Nach der Pause ist 47 sehr, sehr gut rausgekommen. Da hatten sie so 20 bis 25 Minuten ein großes Übergewicht. Da hatten wir zu wenig Entlastung. Lichtenberg hat versucht Fußball zu spielen, wir haben versucht, Fußball zu spielen. Uns hilft das 0:0 ein bisschen mehr als 47, weil wir am letzten Spieltag ja noch gegen Mahlsdorf spielen.“

Rudy Raab sah das ähnlich. „Das war heute Werbung für den Amateurfußball mit den fast 2200 Besuchern. Die Intensität war heute sehr hoch. Unsere Marschroute war von der ersten Minute an Gas zu geben. Etwas mehr Genauigkeit und noch mehr individueller Qualität haben heute vielleicht gefehlt. Wir haben einen enormen Aufwand betrieben, aber uns leider nicht belohnt. Ich bin  aber dennoch superstolz auf die Jungs, was die heute abgeliefert haben. Ich glaube die Fans, sind dennoch auf ihre Kosten gekommen, auch wenn die Tore gefehlt haben Wir hauen uns jetzt in den nächsten Wochen richtig rein und halten den Druck auf Mahlsdorf und Preussen hoch und dann schauen wir mal, ob man am Ende nicht doch noch lachender Dritter wird“, erklärte Lichtenbergs Trainer.

Raab und Kohlschmidt verlängern für zwei Jahre

Richtig emotional wurde es noch einmal nach dem Schlusspfiff. Womit nicht das kleine, aber feine hinter dem Stadion abgefeuerte Höhenfeuerwerk gemeint war. Schon hübsch. Und auch nicht, weil sich Siegesjubel Bahn brach, sondern weil Rudy Raab per Megafon vor den Fans verkündete, dass er und sein Kompagnon Nil Kohlschmidt Lichtenberg 47 weiter erhalten bleiben. Das gleichberechtigte Trainer-Duo hat gleich für zwei Jahre bei den 47ern unterschrieben. Ein starkes Zeichen! Und so hatte das Spiel doch noch eine sehr schöne Pointe am Ende parat.

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Lichtenberg 470
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BFC Preussen 0

Lichtenberg 47: Wollert – Vogel (74. El Challouf ), Owczarek, Krüger, Ohlow –  Rösner, Becker – Millgramm (69. Grießig), Mattmüller (84. Grothaus), Noack (69. Grundmann) – Graf (46. Reiniger)

BFC Preussen: Habel – Cvjetinovic, Stein, Häußler, Brehmer –  Dem, Gawe (65. Iraqi), Engelhardt – Frank, Magalhaes (69. Toure), Breitkreuz

Schiedsrichter: Toni Bauer (Joachimsthal)
Gelbe Karten: Rösner, Krüger, Ohlow, Owczarek – Magalhaes, Häußler
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 2185

#WIRFÜR47

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